Die letzte Nacht im Zelt war wahrlich nicht die Beste, sondern eher eine Camperprüfung für mich. Aber von Anfang an:
Ich war gerade auf dem Sprung zur Dusche, als ich mit meinen Sachen schon im Arm in meinem mühevoll mitgebrachten Campingstuhl saß & auf Benni wartete, der noch Zähne putzte.
Doch dann kam Eva-Maria aus dem Nachbarcaravan, die anscheinend auf der Suche nach Freunden war. Zuerst dachte ich mir: Gut, Leute kennenlernen mag ich ja, wenn gleich ich mir auch nicht vorgestellt hatte, dass es eine Rentnerin war. Nach ein wenig Smalltalk begang ich den großen Fehler & fragte, wie lange sie schon auf dem Campingplatz war mit ihrem Mann. Und ab dem Zeitpunkt konnte ich meine Hygiene hinten anstellen, denn Eva-Maria erzählte mir ihr ganzes Leben inklusive dem ihrer Freundin, die aus dem Osten damals in den Westen flüchtete. Selbst meine Fluchtversuche in Form von Schritten Richtung der Sanitäranlage konnte sie nicht davon abbringen, weiter zu erzählen von ihrem Sohn, der jetzt ein Jahr in Leipzig Musikwissenschaften studiert. Als ich es dann nach bestimmt einer Stunde in die Umkleide geschafft hatte & unzählige Mückenstiche nun besaß, glaubte ich in Sicherheit zu sein. Gerade als ich Zähne putzen wollte, kam zur Tür herein: EVA-MARIA! Folgereaktion: Zahnbürste dezent wegpacken, als wäre ich gerade fertig & ab in die Duschkabine. War ich froh, diese Hürde zu einer letzten Nacht im Zelt geschafft zu haben. Da wusste ich allerdings auch noch nicht, was mir noch bevor stehen würde.
Denn: Kaum lag ich im Mumienschlafsack & war beruhigt, dass mir die anderen wenigstens noch Einlass ins Zelt gewährt hatten, waren sie schon bald im Traumland angekommen. An sich ja nichts schlechtes, wäre da nicht mein kleines Schlafproblem gewesen. Normalerweise zücke ich bei sowas immer mein iPhone & beschäftige mich damit, doch wie schon erwähnt lag dieses zuhause im warmen, mückenfreien Wohnzimmer & wartete auf mich. Aber: Ich hatte ja noch Oma's nostalgische Möhre dabei, die zwar keine Beleuchtung für die Tasten besaß, aber immerhin konnte ich so die Buchstaben suchen & hatte länger zu tun mit meiner SMS für Mum. Eine andere Nummer war leider nicht eingespeichert. Super! Da auch meine Mutter sich für meine Einschlafprobleme nicht weiter zu interessieren schien geschweige denn mir antwortete, entschied ich mich dazu, wenigstens einen Versuch zu starten & schloss die Augenlider. Doch plötzlich erwachte im Nachbarzelt Bruno. Bruno, der Braunbär, der über den gesamten Platz schnarchte & wie es schien niemand anderen belästigte AUßER MICH! Selbst die Woche in Zürich bei Papa hätte mich nicht gegen diese Geräusche abhärten können, denn: Bruno schnarchte nicht nur einfach wie ein Walross. Er wechselte sogar noch den Rhythmus alle paar Minuten. Während ich also so da lag wie eine Ölsardine & mir einen netten Text über ihn für D&H ausdachte (den ich natürlich wieder vergaß), stellte ich mich schon mal vorsorglich auf eine schlaflose Nacht ein. Ein Wundermittel, denn ich schlummerte unglaublicherweise ein. Sogar die nervigen Geräusche verblassten. Warum wurde mir dann um 3 Uhr nachts klar. Zeitgleich erwachten wir 4 nämlich & Lima's erster Kommentar beschrieb unsere Situation ziemlich gut: "Scheeeeeiße!" Bruno träumte nämlich nicht einfach nur leise ohne jemanden zu quälen. Neeein! Wie käme er auf diese Idee? Er wurde einfach nur vom Regen, der auf unser Zelt in der Lautstärke eines Orkans prasselte, übertont. Aber irgendwie waren wir dann doch alle zu müde & grunzten weiter.
Um um 6 Uhr wieder aufzuwachen & festzustellen, dass das Zelt dem anhaltenden Niederschlag nicht stand hielt & Schlafsack & Isomatte durchnässt waren. Kurz entschlossen packten wir dann unsere Sachen zusammen & flüchteten zum Bahnhof, um 3 Stunden früher als geplant nach Hause zu fahren.
Nach dieser Nacht war ich mehr als froh nach 6 Stunden Fahrt zuhause zu sein & in meiner Wanne ein Orangen-Entspannungsbad zu genießen, Haare zu waschen & vor allem: im großen, warmen Bett zu schlafen!
& dann hieß es: Tschüss, Cuxhaven!
Auf der Rückreise durch :
Hamburg - Harburg
Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen
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